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Genetik
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Grunbegriffe: |
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Farbgenetik: |
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Die Tabbys |
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Homozygote Tabbyallele |
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Heterozygote Tabbyallele |
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Die Farbe "golden" |
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Wie entsteht eigentlich Farbe?
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Aus zwei Farben werden viele – warum?
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Agouti – das gestreifte Haar
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Silber und Gold
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Rufismus
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Golden-shaded? |
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Grunbegriffe: |
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Leider ist die Genetik unserer Katzen nicht ganz
so einfach, wie auf der Eingangsseite am
Beispiel der Tabby-Vererbung dargestellt. Wer
sich als Züchter mit der Erblehre seiner Katzen
befassen will, kommt natürlich um einige
Grundbegriffe nicht herum. Davon soll in diesem
ersten Teil die Rede sein. Nicht eingegangen
wird auf den Zellaufbau, die Zellteilung und
weiter ins Detail gehende Grundlagen.
Grundlage allen Lebens ist die Zelle . Es gibt
einfache Lebewesen, die nur aus einer einzigen
Zelle bestehen - die sog. Einzeller - und
Lebewesen mit unendlich vielen Zellen. Dazu
zählt der Mensch und natürlich auch die Katze.
Jede Zelle hat im Organismus eine ganz
spezifische Aufgabe zu erfüllen. Jede einzelne
Zelle beherbergt sämtliche Erbinformationen .
Sie stellen gewissermaßen das gesamte Wissen des
Lebewesens dar. Da jede Zelle eine andere
Funktion hat, greift sie natürlich nur auf das
Wissen zurück, welches sie für ihre Aufgabe
benötigt. Aufgeschrieben oder abgespeichert ist
dieses Wissen auf den Chromosomen . Jedes
Lebewesen hat eine unterschiedliche Anzahl von
Chromosomen.
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Bei der Katze sind es 38 Chromosomen. Jeweils 19
Chromosomen sind in ihrer äußeren Form sehr
ähnlich. Dies bringt uns natürlich sofort zu der
Vermutung, dass nämlich jeweils ein Chromosom
von der Mutter und eines vom Vater stammt. Wenn
nun aber alle 19 Chromosomenpaare gleich wären,
wo kommt dann der "große Unterschied" her? Und
tatsächlich ist ein Chromosomenpaar nicht
gleich: dem geschlechtsbestimmenden Paar (19 A
u.B). Während eine weibliche Katze, und nur auf
Katzen wollen wir uns beziehen, über 2
X-Chromosomen (XX) verfügt, sind es beim Kater
ein X-Chromosom und ein y-Chromosom. Natürlich
haben diese unterschiedlichen Chromosomenpaare
auch unterschiedliche Bezeichnungen. Die jeweils
gleichen Chromosomenpaaren nennt man
Autosomen , das geschlechtsbildende
Chromosomenpaar Heterosomen .
Nun müssen wir die Chromosomen zerlegen und
kommen somit zu den Genen oder Einzelmerkmalen.
Die Gesamtheit aller Gene bestimmt das
Individuum. Man spricht von seinem Genotyp
. Betrachtet man nur die äußeren, sichtbaren
Merkmale eines Individuums, bei unseren Katzen
also z.B. die Fellfarbe, Haarlänge usw. spricht
man von seinem Phänotyp . Zum Glück
interessieren uns bei der Genetik der Katzen nur
einzelne Gene. Damit wir sie unterscheiden
können, werden sie mit Buchstaben bezeichnet.
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Farbgenetik: |
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Die einzelnen Gene werden mit Buchstaben
gekennzeichnet werden. Gene, die sich dominant
vererben werden mit großen Buchstaben, rezessive
Gene mit kleinen Buchstaben gekennzeichnet. Ein
dominantes Gen setzt sich gegenüber einem
rezessiven Gen durch, d.h. es ist
merkmalsbestimmend und setzt sich auch bei
Mischerbigkeit (heterozygot) durch. Das
rezessive Gen dagegen muß, um merkmalsbestimmend
werden zu können, reinerbig (homozygot)
vorhanden sein. Dies bedeutet, wenn auch nur von
einem Elternteil ein dominantes Gen vererbt
wird, wird auch das Kitten dieses Merkmal
zeigen. Bei rezessiven Genen hingegen, müssen
diese von beiden Eltern auf das Kitten vererbt
werden um dieses Merkmal beim Kitten zu zeigen.
Hier ist nur ein Auszug der Gene die für die
silbernen und goldenen wichtig sind: |
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dominates Gen
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Beschreibung
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rezessives Gen
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Beschreibung
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A |
Agouti
Das einzelne Haar wir mehr oder
weniger stark pigmentiert und es
erscheint mehrfach gebändert. Die
Spitzen bei allen Agoutikatzen sind
dunkel. Man nennt diese Färbung auch
Ticking. |
a |
non-Agouti
Das Haar wird gleichmäßig
pigmentiert, es erscheint einfarbig.
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B |
black, seal, ebony, verdünnt blue
Verantwortlich für die Farbe schwarz
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C |
Vollfarbe
Normale Pigmentierung |
cs |
Maskengen
Dieses Gen lässt nur an den
kältesten Körperregionen (Gesicht,
Beine, Schwanz, Genitialien) die
Ausbildung von Pigmenten zu. |
D |
keine Verdünnung
Schwarz erscheint schwarz |
d |
Verdünnung
Schwarz wird blau |
I |
Silber
Der Haarschaft hat keine
Pigmentierung und erscheint
silberweiß. Dieses Gen ist dafür
verantwortlich, dass die genetisch
schwarzen silver statt schwarz
f |
i |
kein Silber
Es unterscheidet silberne und
goldene Katzen genetisch
voneinander. |
WB |
Wideband
(bei golden)
Eine golden bekommt hierdurch ihre
Färbung. Silver- und golden
Agouti-Katzen ohne das Gen Wb
erscheinen mit einer Tabbyzeichnung.
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wb |
non Wideband
Die Katzen haben eine normale
Agouti-Bänderung. |
L |
Kurzhaar |
l |
Langhaar |
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Die Tabbys: |
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Die Tabbys sind die am häufigsten vertretenen
Varietäten der Katze. Das Tabbymuster ist die
eigentliche Urform aller Katzenzeichnungen. Um
als Jäger in der Natur überleben zu können war
und ist eine gute Tarnfarbe unerlässlich. Eine
weiße Katze im dichten Buschwerk wäre wohl
unvorstellbar. Katzen, die in der Steppe leben,
bevorzugen hellere Farben als Katzen, die in den
dunklen Wäldern leben. Für unsere Stubentiger
gilt solche Vorsorge natürlich nicht mehr. So
sind weiße Waldkatzen ebenso beliebt wie dunkle
Orientalen.
Mutationen und züchterischem Ehrgeiz haben wir
es zu verdanken, dass es eine Vielzahl an
möglichen Tabbyzeichnungen gibt. Ursprünglich
waren die Agouti Katzen alle getigert. Man
spricht bei ihnen von der natürlichen
Wildfärbung. Das Agouti Gen ist unabdingbar für
eine Tabbyzeichnung. |
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Genotyp |
Bezeichnung |
Beschreibung |
A-TT |
reinerbiges mackerel
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Urtyp, Streifen nicht aufgelöst |
A- TaTa |
reinerbiges ticking |
Ticking ohne Zeichnung
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A- tbtb |
reinerbiges classic oder blotched |
Räderzeichnung |
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spotted |
Zeichnung aufgelöst in Tupfen
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Da haben wir den Salat: Kannten wir bisher immer nur zwei Allele, so haben wir es hier mit dreien zu tun. Neben dem Ursprungsgen und einer Mutante haben wir jetzt gleich 2 Mutanten. In solchen Fällen spricht man von multipler Allelie . Eine Reihe in unserer Tabelle ist noch teilweise offen, doch dazu kommen wir später. |
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Bisher hatten wir gelernt, das sich das dominante Gen stets gegenüber dem rezessiven Gen durchsetzt und den Phänotyp prägt. Beim Tabby ist dies nun leider nicht so, es ist nur unvollständig dominant . Dies bedeutet, dass sich homozygote Allele stärker auswirken als heterozygote. In der obigen Tabelle haben wir die homozygoten Allele aufgeführt, in der nächsten betrachten wir einmal die heterozygoten: |
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Heterozygote Tabbyallele: |
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Genotyp |
Bezeichnung |
Beschreibung |
A- TTa |
mischerbiges mackerel und ticking
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Ticking mit Streifen und Ringen an Beinen und Schwanz
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A- Ttb |
mischerbiges mackerel und blotched |
Streifen, teilweise in Tupfen aufgelöst
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A- Tatb |
mischerbiges ticking und blotched |
Ticking mit breiten Streifen und Ringen an Beinen und Schwanz |
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Aus dieser Tabelle können wir schließen, dass das Ta dominiert über T und diese wiederum über tb (Ta>T>tb). |
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Nun wenden wir uns dem spotted zu. Aus obiger
Tabelle können wir ersehen, dass die Kombination
Ttb eine Streifenzeichnung ergibt, die sich
teilweise in Tupfen auflöst: eben spotted. Das
Mackerel-Gen T zeigt eine eindeutige Tendenz zur
Auflösung der Streifen. Bestärkt wird diese
Vermutung durch die Tatsache, dass es alle nur
denkbaren Auflösungsstufen gibt. Denkbar wäre,
dass diese unterschiedlichen Auflösungen durch
weitere Modifikatoren (Polygenie) hervorgerufen
werden. Nun gibt es aber auch Katzenrassen, die
stets getupft sind, etwa die Egyptian Mau und
die reinrassige Bengal (leider gibt es diese
auch schon in den abenteuerlichsten Farben und
Zeichnungen!). Dies spricht nun wieder für ein
eigenständiges Gen Ts. Das Ts liegt in unserer
Tabbyreihe wahrscheinlich zwischen Ta und T und
würde unsere Tabbygruppe um eine weitere
Variante bereichern. Wissenschaftlich
nachgewiesen ist das Spottedgen jedoch noch
nicht. |
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Leider sind wir bei den Ausnahmen des Tabby-Gens
noch nicht ganz am Ende. In den Tabbytabellen
ist stets ein A- vorangestellt. Wie in der
Einführung schon erwähnt wurde, ist das
Agoutigen immer erforderlich um die
Tabbyzeichnung zu zeigen. Dies bedeutet, dass
das Non-Agoutigen das Tabby-Gen maskiert und die
Tabbykatzen schlicht und einfach in einfarbige
Katzen verwandelt. Bei sehr hellem Licht und
besonders bei Jungtieren macht sich jedoch das
maskierte Tabby-Gen bei einfarbigen Tieren als
Geisterzeichnung sichtbar. |
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Die Farbe "golden": |
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Wer Katzen züchtet, hat die Qual der Wahl. Viele
Katzenrassen erscheinen inzwischen in einer
Fülle von herrlichen Farben – und ständig werden
es mehr. Nur zu leicht kann man hier den
Überblick verlieren. Wer spezielle Farben
züchten will, muss sich inzwischen tief in die
Fortpflanzungsgenetik und die Mendel´schen
Gesetze vergraben, um nicht bei jedem neuen
Wurf, Bauklötze staunend, vor der schnurrenden
Mama in Ihrer Wurfkiste zu stehen und sich zu
fragen "Was ist da eigentlich drin?" |
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Obwohl es inzwischen einige wunderbare Bücher
gibt, die dem interessierten Züchter mit Rat und
Tat zur Seite stehen, ist man bei der Zucht
seltener Farben immer noch auf den klugen
Ratschlag erfahrener, hilfsbereiter
Züchterkollegen, das Internet, oder die eigene
Experimentierfreude angewiesen. Und doch gibt es
eine Farbe, um die sich nach wie vor wilde
Gerüchte durch diverse Chatrooms im Netz ranken,
und von der die meisten nur den Namen kennen
"Golden". Kostbar klingt allein der Name, selten
ist sie sowieso, doch was steckt eigentlich
dahinter? Dieser Artikel will sich dem Phänomen
"Golden" annähern, um zu zeigen, dass es sich
hier um eine ganz "normale" Farbe handelt, die
durchaus kein Zufallsprodukt ist, sondern einen
nachvollziehbaren Vererbungsweg zeigt. Die
Erklärung dieses Vererbungsweges stützt sich auf
eine aktuelle Theorie, da es in der
Molekulargenetik und Genanalyse noch keine
Untersuchungen darüber gibt. Wie man weiß, ist
jede in sich schlüssige Theorie solange gültig,
bis die Praxis eventuell eine Abweichung
beweist. |
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Für die große Bandbreite der unterschiedlich
starken "Versilberung" gibt es bis heute keine
schlüssige Erklärung. Es ist möglich, dass
reinerbiger Silberanteil (II) zu einer stärkeren
Ausprägung führt als Mischerbigkeit (Ii). Eine
weitere Theorie befasst sich mit einem
Breitbandgen Wb. Es soll den Abstand zwischen
den pigmentierten und unpigmentierten Haarteilen
vergrößern. Uneinheitlich ist die Literatur bei
der Wirkung des Breitbandgens auf die
Non-Agoutitiere. Zum Teil wird die Wirkung
dieses Genes auf Non-Agoutitiere bestritten.
Tatsächlich scheint die Bandbreite bei den
Smokes kleiner zu sein als bei den Agoutitieren.
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Wie entsteht eigentlich Farbe?
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Die Farben, in denen ein Lebewesen
erscheint, entstehen durch die Reflexion des
Lichts auf dem Körper. Verschiedene
Körperstrukturen reflektieren
unterschiedliche Anteile der Spektralfarben
und vermitteln uns so einen Eindruck von
ihrer Beschaffenheit und "Farbe". Die Farben
von Haut, Haar und Augen werden durch ihre
Pigmentierung bestimmt. Man nennt die hier
auftretenden Pigmente "Melanine". Melanine
liegen in den Körperzellen als mikroskopisch
kleine Körnchen, "Granula" genannt, vor.
Diese "Granula" können völlig verschieden in
Form, Größe, und Anordnung auftreten, und
reflektieren das Licht auf unterschiedliche
Weise.
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Chemisch gesehen gibt es im Katzenhaar nur
zwei unterschiedliche Melanine: Eumelanin
und Phaeomelanin.
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Eumelanin liegt in der Grundform nahezu
kugelförmig vor und absorbiert deshalb
nahezu alles Licht. Es dringen keine
Spektralanteile nach außen, das Haar
erscheint Schwarz.
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Phaeomelanin liegt in der Grundform als
längliche, dabei aus vielen Flächen
zusammengesetzte, Form vor. Durch diese Form
wird Licht im Rot-Orange-Bereich
reflektiert. Das Haar erscheint rot.
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Aha, das hört sich schon etwas bekannter an,
oder? Das wissen die meisten von uns, das es
diese zwei Grundfarben gibt bei Katzen, oder?
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Aus zwei Farben werden viele – warum?:
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Die Pigmentgranula im Katzenhaar werden
während des Wachstums des einzelnen Haars
gebildet. Dabei wird von den
pigmentproduzierenden Bausteinen der Zellen
eine Information abgelesen, die genau
festlegt, wann wie viel des Pigments
gebildet werden soll, und auch in welcher
Form: Zum Beispiel: Viel Pigment, einzeln
liegend, in der Grundform, oder: wenig, aber
dafür zu Klumpen zusammengeballt, oder: nur
an der Haarspitze, länglich geformt, und
dann gar nicht mehr. All diese verschiedenen
Informationen sind sogenannte Mutationen der
Pigmentproduktion. (Für alle ängstlichen
Leser: Mutation ist nicht gleichbedeutend
mit Krankheit!) Wir sehen diese
verschiedenen Mutationen als verschiedene
Farben bei unseren Katzen, sie heißen z.B.
Blau, Cream, Cinnamon, oder Silber, und wer
sich schon häufiger mit dem Thema
beschäftigt hat, kennt sicher auch das
Fachchinesisch der Erbfaktoren, wie Dilution,
Inhibition, agouti, tabby, und so weiter.
Wichtig für uns ist hier aber nur: Das
Pigment ist immer das gleiche: Eine
genetisch schwarze Katze hat Eumelanin, eine
genetisch rote Katze Phaeomelanin.
(Natürlich wissen wir alle, das "bunte"
Mädchen beides haben, diesen Fall wollen wir
hier aber nicht diskutieren.)
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Agouti – das gestreifte Haar
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Haben Sie Ihre Katze neben sich sitzen? Für
den Fall, das es sich nicht um ein Tier in
einer "soliden" Farbe, wie zum Beispiel
Schwarz oder Blau handelt, sondern um eines
der häufigeren hell-dunkel gemusterten
Tiere, streicheln Sie sie mit der einen
Hand, mit der anderen zupfen Sie einige
Haare aus den helleren Partien der Musterung
aus (dabei weiterstreicheln!!) und nach
einer gebührenden Entschuldigung legen sie
die Haare auf ein Stück dunkles Papier oder
Stoff. Betrachten Sie ein einzelnes Haar
genau. Sie sehen: Eine dunkle Haarspitze,
ein helleres Band, wieder einen dunkleren
Bereich, der zur Haarwurzel hin etwas
blasser wird. Dies ist die sogenannte
Agouti-Bänderung (A) oder auch ticking
genannt. Sie wird gemeinsam mit der
Tabby-Zeichnung vererbt (Ausnahme:
Abessinier-ticking). Wichtig ist für uns die
Entstehung: Zu Beginn des Haarwachstums
läuft die Pigmentproduktion auf vollen
Touren, die Haarspitze wird voll gefärbt.
Danach wird die Produktion heruntergefahren.
Es befinden sich wenige Pigmentgranula im
Haarschaft, das Haar erscheint heller.
Danach wird die Produktion wieder
angekurbelt, der Haarschaft ist prall
gefüllt mit Pigment, das Haar erscheint
dunkel. Wenn sich das Haarwachstum seinem
genetisch programmierten Ende nähert, wird
auch die Pigmentsynthese heruntergefahren,
der Haargrund erscheint häufig etwas
blasser. Für uns erscheinen die
unterschiedlichen Bänder unterschiedlich
gefärbt, weil sie das Licht unterschiedlich
reflektieren. In Wahrheit wird dieser
Eindruck jedoch nur durch die
unterschiedliche Anordnung desselben
Pigments erzeugt. Es gibt KEINEN Wechsel von
Eumelanin (Schwarz) und Phaeomelanin (Rot)
im selben Haar!
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Silber und Gold
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Bisher haben wir davon gesprochen, das ein
Haar zwar hellere Partien haben kann, aber
es war nie wirklich "farblos". Hier müssen
wir von einer neuen Modifikatorengruppe
sprechen, die das "Shading" bzw. "Ticking"
bewirken. Inhibitoren bringen einerseits die
Pigmentproduktion während der Wachstumsphase
des einzelnen Haars völlig zum Erliegen.
Andererseits nehmen die Modifikatoren
Einfluss auf die Agoutibänderung des
einzelnen Haars und können sie erweitern. Im
Extremfall ist nur noch die äusserste
Haarspitze pigmentiert (Chinchilla). Wenn
die farblosen Bereiche im Haarschaft
weisslich sind, sprechen wir von "Silber".
Sehen sie gelblich aus, sprechen wir von
"Golden". Das Shading bzw. das Ticking
vererbt sich dominant, das heisst, nur ein
Elternteil muss es an den Nachwuchs
weitervererben, damit das Phänomen in
Erscheinung tritt.
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Über den genetischen Ursprung dieser
Erscheinung wurde viel spekuliert. Zuerst
nahm man an, ein sogenanntes
"Chinchilla-Gen" (Ch) sei verantwortlich
dafür, es wurde als ein Allel am
Albino-Locus vermutet. Diese Theorie ist
inzwischen durch Experimentalzucht
widerlegt. In diesem Fall gäbe es nämlich
keine Katzen in shaded-point, mink, oder
sepia. All diese Farben wurden aber
inzwischen gezüchtet.
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Etwas jünger ist die Annahme, ein einzelnes
dominantes Gen, der sogenannte Inhibitor (I)
sei verantwortlich. Niemand konnte jedoch
erklären, woher in diesem Fall die
unterschiedlichen Abstufungen von "Silber"
(und "Golden") kommen sollten. Die
Erscheinung von "Golden" wurde in diesem
Fall ausschließlich der Rufismusgruppe
(siehe 5.) zugeschrieben. Auch diese Theorie
erwies sich als ungenügend, da sie den
praktischen Erfahrungen der Züchter
widersprach.
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Neuere Veröffentlichungen gehen von einer
polygenen Vererbung aus. Einerseits wird ein
Inhibitor (I) angenommen, der bei Silber die
Produktion von Pigment in den hellen
Bereichen des Haarschafts unterbindet.
Gekoppelt damit soll eine Gengruppe
existieren, die die Breite des Agouti-Bandes
modifiziert (Wb für wide-band). Dies erklärt
sowohl das Fehlen von Pigment als auch die
unterschiedlichen Abstufungen in der
Intensität. Normalerweise werden die beiden
Faktoren (I) und (Wb) gemeinsam vererbt. Es
ist deshalb anzunehmen, das sie auf einem
Chromosom relativ nah beieinander liegen.
Doch die Natur wäre nicht entwicklungsfähig,
wenn es nicht auch anders ginge. Unter
bestimmten Bedingungen können sich in der
Meiose (für alle "normalen" Katzenfreunde:
in der Meiose werden die Chromosomen der
Elterntiere während der Fortpflanzung "neu
sortiert") Teile des Erbguts von einem
Chromosom auf ein anderes verlagern. Einen
solchen Austausch nennt der Biologe "crossing
over". Wenn ein Gen ganz am Ende eines
Chromosomenstranges liegt, kann es dabei
auch einfach "verloren gehen". Diese
Vorgänge sind keineswegs selten. Sie sind
natürliche Ursachen für Mutationen, und ohne
Mutationen gäbe es keine Evolution. Wichtig:
durch einen solchen (oder ähnlichen) Vorgang
können (I) und (Wb) voneinander getrennt
werden. Glück für uns: denn jetzt nähern wir
uns dem Entstehen der goldenen Farbe in
Riesenschritten. Eine Katze, die nur noch
die (Wb) Modifikatoren besitzt, aber den
Inhibitor (I) "verloren" hat, bezeichnen wir
nach dieser Theorie als genetisch "Golden".
Das stark geweitete Agoutiband ist je nach
der Grundfarbe der Katze hellbraun oder
cremig gefärbt. Allerdings zeigen nicht all
diese Katzen das gewünschte
Erscheinungsbild, das die "Golden" in
Show-Qualität haben sollte. So versinken mit
Sicherheit viele der Katzen, die mit dieser
genetischen Ausstattung geboren werden, als
"schlechte Tabbys" in der Versenkung, da sie
vor dem Richter nicht bestehen können. Und
doch könnten sie der Anfang für ein "Golden"
– Zuchtprogramm sein.
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Rufismus
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Neben den bekannten Modifikatoren wie
Ticking-Tabby-Modifikatoren, und Inhibition
muss im Zusammenhang mit der Goldenen Katze
auf die sogenannte "Rufus-Gruppe"
eingegangen werden. Hier handelt es sich um
eine Gengruppe (Polygene), die noch nicht
isoliert werden konnte, die züchterisch
jedoch steuerbar ist. Ihr Einfluss kann bei
sorgfältiger Selektion über mehrere
Generationen begünstigt oder nahezu
ausgemerzt werden. Sie bewirkt eine Gelb -
bis Rottönung des Haarschafts. Rufismus
macht sich insbesondere bei
black-tabby-Katzen durch einen warmen,
rötlichen Ton des Unterfells bemerkbar. In
der Silberzucht ist diese Erscheinung
unerwünscht, da sie den kühlen, strahlenden
Glanz des Silbers zerstört. In der
Golden-Zucht ist der Züchter auf diese Gene
angewiesen, um den typischen, warmen Glanz
zu erhalten, der angestrebt wird, damit die
"Golden" Show-Qualität erreicht. Hier zeigt
sich ein Dilemma für den Golden-Züchter: zur
Verbesserung der Goldenen Farbe sollten
immer wieder Silbertiere angepaart werden
(zur Erweiterung der Bänderung), doch werden
aus diesen Verpaarungen auch Silbertiere
fallen, die unter Umständen diese, für
Silber unerwünschte Gengruppe, erben können.
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Golden-shaded?: |
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Im November 2008 traf sich ein Grüppchen
engagierter Golden- und Silber-Züchter mit der
Richterin Frau Eckhoff, um einmal über die
Problematik der goldenen Briten in shaded und
ticked zu diskutieren, denn schon seit einigen
Jahren gibt es eine ziemliche Verwirrung , dass
ein und dieselbe Katze mal als shaded und mal
als ticked angesehen wird.
Dazu muss man erklären, dass in der FIFE die
getickten Briten nicht anerkannt sind, und sie
deshalb – dank der Kulanz der Richter – als
shaded gerichtet werden, was aber nicht wirklich
korrekt ist. Bei den unabhängigen Vereinen sind
die getickten anerkannt, werden aber von einigen
Richtern als solche nicht
erkannt,
wenn sie ihnen als shaded vorgestellt werden.
Die ganze Situation ist also ziemlich
unbefriedigend.
Um in die Details zu gehen, muss man etwas
ausholen in der Geschichte der Goldens an sich.
Golden entstand, damals noch bei den Persern,
entweder durch die Anwesenheit von Black-Tabbies
in den Stammbäumen der Silver-Shadeds, oder
durch bewusste Einkreuzung von typvollen blauen
oder schwarzen Persern in die Silbernen, um den
Typ der Silbernen zu verbessern.
Golden bedeutet genetisch „Nicht-Silber“; ihm
fehlt das dominant vererbende Inhibitor-Gen,
welches einerseits die Pigmentproduktion während
der Wachstumsphase des einzelnen Haares hemmt,
und andererseits Einfluss auf die
Agoutibänderung nimmt. Dadurch entsteht das
typische Tipping der Silver-Shadeds oder
Chinchillas (siehe
Standard).
Man hat früher gemeint, dass sich das auf die
Goldenen genauso übertragen lässt, nämlich, dass
das Haar jeweils braun mit einer schwarzen
Spitze ist. Allerdings fehlt ja das
Inhibitor-Gen, weil sonst die Katze eben silber
wäre. So vermutete man, dass es noch ein Gen
geben muss, welches die Breite des Agouti-Bandes
modifiziert und dabei die braune Farbe erhält.
Man geht inzwischen davon aus, dass die goldene
Katze ein sog. wide-band-Gen besitzt, welches
den Abstand zwischen den pigmentierten und
unpigmentierten Haarteilen vergrößert und die
Farbe verwischt, so dass der Haarschaft heller
ist als die Spitzen.
Die Haarspitze sollte nun laut Standard einfach
getippt sein.
Aber sie ist es nicht. In all
den Jahren, die ich nun selbst Goldens züchte
(seit etwa 20 Jahren) habe ich nie eine echte
golden-shaded gesehen. Entweder waren die
Goldens als Kitten „Tabby“ (mackerel oder
spotted), wobei sich später das Muster am Körper
zwar leicht verwischte, aber eine schwache
Zeichnung als auch Streifen an den Beinen und an
der Brust immer blieben. Dieses schwache bis
sehr schwache Restmuster reichte jedoch nicht
aus, um diese Katzen als gestreift oder getupft
registrieren und ausstellen zu können. Man
registriert sie immer noch der Einfachheit
halber als shaded und spricht von einer
sogenannten Geisterzeichnung. Die einzelnen
Haare der Katzen mit(Geister)Zeichnung sind
allerdings auch nicht getippt, sondern getickt
(siehe Standard).
An diesen beiden Varianten hat sich bis heute
nichts geändert.
Eine echte Golden-Shaded
muss ein Tipping haben, also jedes Haar muss
einen hellen Schaft und eine dunkle Spitze
haben.
Eine Golden-Ticked
hat jedes Haar 3-fach gebändert, wobei das
Verhältnis von Haarschaft zu Haarspitze
variieren kann. Durch dieses Ticking entsteht
ebenfalls eine gleichmäßige Färbung am ganzen
Körper ohne Muster und ergibt somit den
gewünschten einheitlichen Gesamteindruck wie bei
einer Shaded.
Die Schlussfolgerung ist unserer Meinung nach,
dass die meisten unserer goldenen Briten
entweder getickt sind und auch so eingetragen
werden sollten, oder sie sind tabby-Katzen (mackerel
oder spotted). Genetisch ist das Aby-Tabby resp.
Ticking die dominanteste Form bei den
Tabby-Varianten. Es ist sogar epistatisch, d.h.
unter dem getickten Mäntelchen können alle
Tabby-Muster (blotched, spotted, mackerel und
auch shaded) getragen werden.
© Angelika Niesel, 2008
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